Menü

Arbeit und Behinderung: Der Film "Neue Kraft durch Inklusion" feierte Premiere

07.02.2018 10:41

 

Stormarn und Segeberg. Der Film "Neue Kraft durch Inklusion" erzählt aus dem beruflichen Alltag von fünf Menschen, die mit einer Behinderung leben und erfolgreich auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sind. Der Video-Journalist Ralf Kaiser hat die Arbeitnehmer*innen jeweils einen Tag in ihrem beruflichen Alltag begleitet und mit ihnen, ihren Arbeitgebern und Kolleg*innen gesprochen. Familienangehörige und Mitarbeiter*innen des Integrationsfachdienstes (IFD) Stormarn und Segeberg kommen ebenfalls zu Wort. "Sie sehen in fünf Beispielen, wie wir gemeinsam einen inklusiven Arbeitsmarkt im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention realisieren können und welch große Bedeutung dieser für unsere Gesellschaft hat", erläutert Stephan Ekhoff, Fachbereichsleiter der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Neue Arbeit gGmbH. Gestern Abend feierte "Neue Kraft durch Inklusion" im OHO-Kino in Bad Oldesloe Premiere. Wer mehr erfahren möchte, kann sich den Film kostenfrei auf der Projektseite www.awo-neuearbeit.de/film ansehen.

Inklusion ist das Üben von Vielfalt

Arbeitnehmer*innen mit Behinderung bergen ein Potential, das von vielen Unternehmen noch zu wenig beachtet wird. Dies liegt unter anderem daran, dass Menschen mit Behinderung im visuellen Gedächtnis unserer Gesellschaft als Kolleg*innen leider noch zu wenig verankert sind. Vielen Arbeitgebern und Arbeitnehmer*innen seien zudem die individuellen Möglichkeiten der Förderung und Unterstützung oder die Arbeit des Integrationsfachdienstes nicht ausreichend bekannt, schildert Stephan Ekhoff. Das zu ändern, ist Ziel des Projekts "Neue Kraft durch Inklusion" der der AWO Neue Arbeit gGmbH, Trägerin des IFD Stormarn und Segeberg, das von der Aktion Mensch gefördert wurde.

 

Zwei Jahre habe es von der Idee, über die ersten Planungen bis zur Fertigstellung des Films gedauert, sagt Imke Tegtmeier, Referentin für Unternehmenskommunikation bei der AWO in Stormarn. "Wesentlich für die gelungene Umsetzung des Filmprojekts ist, dass wir mit Ralf Kaiser einen erfahrenen Journalisten aus dem Bereich Reportage- und Dokumentarfilm gewinnen konnten", erläutert Imke Tegtmeier. Da die Berichterstattung über behinderte Menschen häufig noch von Klischees geprägt sei, würden vielfach Vorurteile und Berührungsängste in der Gesellschaft verstärkt. Die Reportage und Dokumentation bricht mit der Distanz und geht nah an die Menschen heran. Darüber hinaus folgt die filmische Umsetzung den Empfehlungen des Projekts "Leidmedien.de" der SOZIALHELDEN, das Journalist*innen Tipps für eine Berichterstattung über behinderte Menschen auf Augenhöhe gibt.

Arbeit, Behinderung und der Integrationsfachdienst

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Arbeitgeber in ihrem Betrieb mit den Themen Behinderung und Schwerbehinderung in Kontakt kommen und ein Bedarf an Beratung entsteht. Der IFD Stormarn und Segeberg und die AWO Neue Arbeit gGmbH bieten professionelle Dienstleistungen zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben. "Den Menschen und Betrieben, die vom IFD unterstützt und begleitet werden, entstehen keine Kosten. Unsere Beratung wird häufig aus Mitteln der Ausgleichsabgabe finanziert. Im Mittelpunkt unserer Tätigkeit steht die persönliche und zuverlässige Beratung und Unterstützung von Schülern, Arbeitsuchenden, Arbeitnehmern und Arbeitgebern" beschreibt Stephan Ekhoff den staatlichen Auftrag des IFD. Nach dem Statistischen Bundesamt lebten zum Jahresende 2015 mehr als 10,2 Millionen Menschen mit Behinderungen in Deutschland, wovon 7,6 Millionen Menschen als "schwerbehindert" gelten. Mit 86 % wurde der überwiegende Teil der Behinderungen durch eine Krankheit verursacht.