Menü

Arbeiterwohlfahrt: Neues Bildungsprogramm bewilligt

03.09.2020 16:45

 

Stormarn, 03. September 2020. Der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Stormarn ist im April dieses Jahres ein Bildungsprojekt bewilligt worden, das aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) sowie des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert wird.


Das ESF-geförderte Projekt AIWA ermöglicht es der AWO ihre Bildungsaktivitäten in Stormarn fortzusetzen und auszubauen. Im Rahmen dieses Projekts werden für 27 Monate 1,75 Stellen, Honorare für freie Dozentinnen und Dozenten sowie Verwaltungskosten finanziert. In den nächsten zwei Jahren werden sich ca. 200 Mitarbeitende im Rahmen dieses Projekts weiterbilden und sich damit für die lebendige Zukunft des Sozialwesens optimal aufstellen. Die thematischen Schwerpunkte sind Resilienz, Digitalisierung, Fachkräftegewinnung, Aus- und Weiterbildung und die Bewältigung von Veränderungsprozessen. Durch Arbeitsgruppen, Schulungen, Workshops und Beratungen sollen Fach- und Führungskräfte gestärkt werden. AIWA steht für "Aufbau eines Innovations- und Wissensmanagements für die AWO in Stormarn: Wissen verankern - Fach- und Führungskräfte stärken und binden". Das Projekt hat insgesamt ein Volumen von rund 690.000 Euro, von denen die AWO 50% beiträgt. Die gewonnenen Ergebnisse sollen der Fachöffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Alle Träger des Sozialwesens können so bewährte Maßnahmen übernehmen und langfristig von AIWA profitieren.


Zitat der Projektleiterin Andrea Dechau:

"AIWA stellt für uns eine Anerkennung unserer Arbeit und auch eine große Chance dar. Innovationen und Weiterbildungen sind im Sozialwesen Themen, für die oft kein Geld und keine Zeit übrig ist. Durch dieses Projekt haben wir mehr Spielraum, um uns für die Zukunft gut aufzustellen und für die Gemeinschaft weiterhin hochwertige Dienstleistungen erbringen zu können!"


Das Sozialwesen ist mit zunehmenden und immer komplexeren Aufgaben konfrontiert. Zum Beispiel gewinnen Digitalisierung und neue Technologien in den gemeinnützigen Einrichtungen, Diensten und Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege an Bedeutung. Dadurch verändern sich die Organisationsstrukturen und nicht zuletzt auch die Kompetenz- und Qualitätsanforderungen an Beschäftigte. Gerade in gemeinnützigen Organisationen fehlen jedoch oftmals die Ressourcen, um Neues zu entwickeln und zu erproben. Das Sozialwesen leidet zudem chronisch unter Fachkräftemangel. Wenn das Personal mit dem Alltagsgeschäft alle Hände voll zu tun hat, bleibt nicht genügend Zeit, um sich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.


Die AWO in Stormarn will jedoch nicht nur das Alltagsgeschäft abwickeln, sondern auch die Zukunft der Branche mitgestalten. Daher hat sie sich in den vergangenen Jahren an verschiedenen Initiativen zur Weiterentwicklung des Arbeitsfelds sowie zur Fachkräftegewinnung und -bindung beteiligt - beispielsweise mit dem Projekt "Quereinstieg in Stormarn - Männer und Frauen in Kitas (QUESTO)". Diese Anstrengungen haben nun durch das neu eingeworbene Projekt einen weiteren Impuls erhalten.

Die Entwicklung von Innovationen innerhalb der AWO wird zukünftig durch eine Projektgruppe gestärkt, welche Spezialist*innen im Unternehmen identifiziert und die systematische Weitergabe von Wissen koordiniert. Mittels Arbeitsgruppen, Schulungen, Workshops und Beratungen erhalten die Fach- und Führungskräfte eine professionelle Begleitung zu den anstehenden Veränderungsprozessen. Gleichzeitig schafft die AWO dadurch neue Arten von Aufgaben innerhalb des Unternehmens. Die Spezialist*innen, die ihr Wissen weitergeben, erhalten eine interessante Funktion, durch die sie im Unternehmen und in der Branche gehalten werden - eine wichtige Maßnahme gegen die Abwanderung von Fachkräften.

Das Projekt "AIWA" wird im Rahmen des Programms rückenwind+ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.