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„Schützen-Fördern-Beteiligen - Der Kinderrechtsansatz in Kindertageseinrichtungen“

08.09.2017 14:05

 

Im Rahmen der diesjährigen Stormarner Kindertage konnte der Fachbereich Kindertagesstätten / Horte der AWO Soziale Dienstleistungen gGmbH Herrn Prof. Dr. Jörg Maywald gewinnen. Prof. Dr. Maywald setzt sich intensiv mit den Kinderrechten und deren Umsetzung in der Frühpädagogik auseinander – am 26. September wird er in Kooperation mit der AWO Soziale Dienstleistungen gGmbH einen Vortrag für die Fachöffentlichkeit und interessierte Zuhörer*innen zum Thema „Schützen-Fördern-Beteiligen - Der Kinderrechtsansatz in Kindertageseinrichtungen“ halten.

Prof. Dr. Maywald ist Geschäftsführer der Deutschen Liga für das Kind, Honorarprofessor an der Fachhochschule Potsdam und Sprecher der National Coalition Deutschland – Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention.

Einen ersten Eindruck des Fachvortrages vermittelt das nachfolgende Kurz-Interview zwischen Antje Hundertmark, Fachbereich Kindertagesstätten / Horte, und Herrn Prof. Dr. Jörg Maywald:

Hundertmark: Kinderrechte im Kita-Alltag, ist das ein Thema, das schon bewusst im pädagogischen Alltag gelebt wird oder das noch in den Kinderschuhen steckt?

 

Maywald: Wenn überhaupt in der Kita von Kinderrechten die Rede ist, dann zumeist im Falle einer Kindeswohlgefährdung, manchmal auch im Zusammenhang mit der Beteiligung von Kindern. Sämtliche Kinderrechte auf alle Bereiche des pädagogischen Alltags zu beziehen und den Kinderrechtsansatz einzuführen, ist für die meisten Kitas noch Neuland.

 

Hundertmark: Können Sie ein praktisches Beispiel nennen, an dem sie erkennen, dass die Kinderrechte in einer Kita umgesetzt werden?


Maywald: Oft sind es die kleinen Dinge, von denen abhängt, wie kindgerecht eine Kita ist. Dazu gehört beispielsweise, dass jedes Kind morgens beim Ankommen mit Blickkontakt und seinem Namen freundlich begrüßt wird. Zu einer kindgerechten Einrichtung gehört auch, dass die Privat- und Intimsphäre der Kinder geachtet wird und sie ermutigt werden, ihre Meinung auch dann zu äußern, wenn es anderen nicht gefällt.

 

Hundertmark: Um Kinderrechte in der frühpädagogischen Arbeit umzusetzen, was braucht es Ihrer Ansicht nach dazu?


Maywald: Die Verantwortung für die Verwirklichung der Kinderrechte liegt bei den Erwachsenen. Träger, Leitungen und Teams sollten Leitbild und Konzept an den Rechten der Kinder orientieren. Besonders wichtig ist, dass die pädagogischen Fachkräfte im Alltag gute Vorbilder in punkto Kinderrechte sind. Auf diese Weise können auch die Eltern für die Rechte ihrer Kinder begeistert werden.


Hundertmark: Was raten Sie Eltern, um Kindern entwicklungsgerecht im Sinne der Kinderrechte zu begegnen?


Maywald: Intuitiv und ohne dass dafür eine Ausbildung notwendig ist, wissen die meisten Eltern erstaunlich gut, was im besten Interesse ihres Kindes liegt. Allerdings benötigen Mütter und Väter positive Rückmeldungen, wenn sie etwas gut gemacht haben. Dafür ist vor allem der Austausch unter Eltern wichtig, der von der Kita gefördert werden kann. Manchmal brauchen Eltern aber auch
professionelle Hilfen. Hier hat die Kita eine wichtige Brückenfunktion, zum Beispiel bei der Vermittlung Früher Hilfen.

 

Veranstaltungshinweis:
Dienstag, 26.09.2017 von 9.00 – 13.00 Uhr

Gemeindesaal der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Ahrensburg
Am Alten Markt 7
22926 Ahrensburg

Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei.

Weitere Informationen unter www.stormarner-kindertage.de
Telefon 04102 – 8238 940