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Modellprojekt „Budget für Arbeit“ in Segeberg erfolgreich gestartet

17.03.2016 12:42

 

Foto: Aktion Mensch

Im Kreis Segeberg gibt es seit dem 1. Januar 2016 ein „Budget für Arbeit“.

 

Ziel des Budget für Arbeit ist es, noch mehr Menschen mit Behinderung als bisher einen sicheren und dauerhaften Übergang aus der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) auf einen Arbeitsplatz am allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

 

Gemeinsam mit den Sozialleistungsträgern hat das Kieler Sozialministerium mit dem Budget für Arbeit ein Rahmenkonzept geschaffen, das den Beschäftigten die erforderliche Verlässlichkeit und Sicherheit bietet, um den Schritt aus einer WfbM zu gehen. Für die Umsetzung des Modellprojekts hat sich eine Projektpartnerschaft gebildet: Der Fachdienst Eingliederungshilfe des Kreises Segeberg und der Integrationsfachdienst (IFD) der Arbeiterwohlfahrt (AWO) organisieren das Budget für Arbeit im Kreisgebiet. Arbeitgebern kann jetzt ein attraktiver Lohnkostenzuschuss angeboten werden.

 

Ein erstes Budget für Arbeit im Kreis Segeberg ist übrigens schon bewilligt worden: Die Teilnehmerin hat jetzt einen  Arbeitsplatz und verdient ihr eigenes Geld.  Nach Vorbereitung durch die Segeberger Werkstätten organsierte der Integrationsfachdienst zunächst ein mehrmonatiges Integrationspraktikum im Alten- und Pflegeheim Haus Diana in Seedorf. Inzwischen ist der Arbeitsvertrag unterschrieben und das Budget für Arbeit bewilligt.

 

Die Leiterin des Fachdienst Eingliederungshilfe, Anett Rohwer ist erfreut: „Gemeinsam mit dem Integrationsamt fördert der Kreis Segeberg in den ersten 3 Jahren das sogenannte Arbeitgeber-Brutto mit einem Lohnkostenzuschuss in Höhe von 70%. Erstmals können damit Leistungen aus der Eingliederungshilfe (20%) mit Leistungen aus der Ausgleichsabgabe (50%) kombiniert werden. Auch in den Folgejahren sind noch attraktive Zuschüsse und Unterstützungen möglich.“

 

Maren Leß, die stellvertretende Fachdienstleitung, betont: „Qualifizierte Menschen mit Behinderung, die ihre Chance am allgemeinen Arbeitsmarkt suchen, werden von uns intensiv beraten und vom IFD eng begleitet und unterstützt. Das Budget für Arbeit bietet dabei den großen Vorteil, dass der Schutzstatus der WfbM in den ersten Jahren erhalten bleibt: Wenn erforderlich, ist der Weg zurück in die Werkstatt offen.“

 

Eng begleitet wird der Weg ins Budget für Arbeit vor Ort vom IFD Segeberg. Frank Schlüter, Leiter des Integrationsfachdienstes, lobt vor allem die gute Verzahnung mit den langjährig bewährten Instrumenten: „ Das Budget für Arbeit ergänzt perfekt unsere bisherige Arbeit. Wir können zunächst gemeinsam mit der Werkstatt den Übergang vorbereiten. Im Integrationspraktikum begleiten und trainieren unsere Job-Coaches und auch nach Abschluss des Arbeitsvertrages beraten und unterstützen wir Arbeitgeber und Beschäftigte gleichermaßen. Auch wenn es nach Jahren Probleme am Arbeitsplatz geben sollte, stehen wir mit Rat und Tat zur Seite. Insgesamt  gewährleisten wir eine engmaschige Unterstützung  und auch der eventuelle Weg zurück in die WfbM ist möglich und wird von uns begleitet.“

 

Anett Rohwer ist zuversichtlich: „Das Budget für Arbeit ist sowohl für Beschäftigte der Werkstätten, als auch für interessierte Arbeitgeber sehr attraktiv. Im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention fordert der Kreis Segeberg seit langem, dass Menschen mit Behinderung die Möglichkeit erhalten, ihren Lebensunterhalt durch Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu bestreiten. Das Budget für Arbeit ermöglicht in diesem Sinne einen großen Schritt nach vorn hin zu einer inklusiveren Gesellschaft.“

 

Die Teilnehmerzahlen im Budget für Arbeit sind übrigens nicht begrenzt: Alle Werkstatt-Beschäftigten, die sich eine Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zutrauen und für die der Integrationsfachdienst einen geeigneten Arbeitsplatz findet, können einen Antrag stellen.

 

Nähere Informationen und Beratung erhalten Interessierte bei der Eingliederungshilfe des Kreises Segeberg, dort kann auch der Antrag gestellt werden.

 

Ergänzend bietet der Integrationsfachdienst auf seiner Internet-Seite einen Antrag zum Download und ergänzende Informationen unter www.ifd-segeberg.de