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Fotoausstellung „Altersarmut hat viele Gesichter“

01.08.2013 11:15

 

75 % der armen Alten versuchen ihre Armut nach außen hin zu verstecken

Notwendige Reparaturen werden hinausgezögert, Lebensmittel werden nicht eingekauft, Besuch wird nicht eingeladen: Wer im Alter arm ist, versucht seine Armut aus Scham zu verstecken und gerät schnell in die soziale Isolation.

Mit der Fotoausstellung „Altersarmut hat viele Gesichter“, welche vom 12. bis zum 22. August im Ahrensburger Peter-Rantzau-Haus zu den Geschäftszeiten zwischen 9 und 17 Uhr zu sehen sein wird, will der AWO-Ortsverein die Armut dieser Menschen sichtbar machen. Die ausgestellten Bilder der Fotografin Cynthia Rühmekorf ermöglichen einen ungeschönten Einblick in die Lebensrealität der von Armut betroffenen älteren Menschen. „In der Realität werden solche Einblicke meist nicht gewährt“, weiß Uwe Frensel vom AWO-Landesverband zu berichten: „75 % der in Armut lebenden Senioren und Seniorinnen verstecken ihre Armut aus Scham und aus der Angst heraus, anderen zur Last zu fallen“, ergänzt der Verbandsreferent.
Mit einer Auftaktveranstaltung am 12.8. wird die Ausstellung von der AWO, dem SoVD und dem DGB feierlich eröffnet werden. Besonders freuen sich die Organisatoren, die in diesem Feld so kenntnisreiche und engagierte Vorsitzende des Sozialausschusses des Stormarner Kreistages Frau Margot Sinning als Grußwortrednerin begrüßen zu dürfen.
Viele Hintergründe zum Thema Altersarmut werden auf einer Informationsveranstaltung am 19.8. erläutert, so dass sich die Bilder der Ausstellung und das gegenwärtige und zukünftige Problem der Altersarmut besser einordnen lassen.
Um sich einen greifbareren Einblick in die Lebenswelten der von Armut betroffenen älteren Menschen zu verschaffen, wird im Peter-Rantzau-Haus am 22.8. eine aufschlussreiche aber auch sehr nahegehende Dokumentation gezeigt werden. Anschließend daran erhalten die Besucher die Gelegenheit, das Gesehene in einer Diskussion inhaltlich zu vertiefen. Hierzu lädt der Ahrensburger Ortsverein der AWO Verantwortungsträger aus Politik und Gesellschaft ein, die sich in ihrer Arbeit diesem Thema widmen.
Die Ausstellung ist Teil der Kampagne „Altersarmut bekämpfen – heute die Weichen für morgen stellen!“ der AWO, des DGB und des SoVD (ehem. Reichsbund).
Die Bündnispartner wollen mit der Ausstellung darauf hinweisen, dass die vergangen Rentenreformen und die zunehmende prekäre Beschäftigung die Problematik der Altersarmut in die Mitte der Gesellschaft rücken. Schon heute nimmt die Zahl der armen Alten kontinuierlich zu, so dass die Existenznöte dieser Menschen verstärkt öffentlich wahrgenommen werden.
Das Soziale Bündnis fordert daher von den politisch Verantwortlichen:

  • armutsfeste Löhne als beste Vorsorge für armutsfeste Renten
  • eine soziale Ausgestaltung der gesetzlichen Rentenversicherung als tragende Säule der Altersvorsorge
  • Lebensstandardsicherung als Grundvoraussetzung für die gesetzliche Rentenversicherung

Alle Veranstaltungen beginnen jeweils um 18 Uhr in den Räumen des Peter-Rantzau-Hauses in der Manfred-Samusch-Straße 9.
75 % der armen Alten versuchen ihre Armut nach außen hin zu verstecken