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Interview mit Hortense Koester

Ehrenamtliche Mitarbeiterin im AWO Buchladen und der AWO Haustierhilfe in Trittau

...ach klar, da kann ich doch auch mitmachen!

Sie unterstützen den Buchladen mit Ihrem ehrenamtlichen Engagement. Wie sind Sie dazu gekommen?

Es gab eine Anzeige im Hahnheider Landboten, dass die AWO beabsichtigt, einen Buchladen zu eröffnen. Zu meiner persönlichen Vorgeschichte muss ich sagen, dass ich drei mal wöchentlich in Lütjensee die Schülerbücherei betreue. Und als ich die Anzeige las, dachte ich mir, ach klar, da kann ich auch mitmachen. Somit war ich gleich von Anfang an dabei.

Konnten Sie auf die Entstehung des Buchladens auch Einfluss nehmen? 

Ja, ja! Ich war seit der ersten Sitzung dabei. Irgendwann waren die ersten Anfänge gemacht..., aber wie gestaltet und entwickelt man nun konkret den Buchladen? Da gab es noch viele Fragen, wie sollen die Öffnungszeiten aussehen? Wie gestalten wir den Kundenbereich? Wie soll die Besetzung der Mitarbeiter aussehen?

Und das alles haben wir gemeinsam im Team erarbeitet. Das war sehr schön. Wir haben auch alle fast gleichzeitig angefangen, das Projekt zu machen. Und als wir dann sagen konnten... wir sind jetzt soweit und machen auf... waren wir sehr stolz! 

Wir leben ja von Spenden. Natürlich gab es Zweifel, ob überhaupt jemand kommt. Oder ob der Buchladen auch in der Öffentlichkeit angenommen wird. Da hatten wir schon Angst vor.

Aber der Erfolg gab uns recht. Es kamen sehr viele Leute, als wir Anfang Mai 2012 den Buchladen aufgemacht haben. Bis heute kommen konstant viele Leute und in circa zwei Wochen werden wir vielleicht schon über 5.000 Bücher verkauft haben.

Wie sehen Ihre Tätigkeiten im Einzelnen aus?

Also unabhängig von den Schichten:

  • Bücher sortieren nach brauchbar und unbrauchbar
  • Einordnen der Bücher in die Regale
  • Wenn kein Platz da ist, kommen die Bücher erst mal ins Lager
  • Bedienen der Kunden
  • Beratung, z. B. bei Kinderbüchern
  • Einfach alles, was das Erscheinungsbild des Buchladens ausmacht, das alles ordentlich ist, der Kunde auch was findet

Wir haben einmal monatlich eine Teamsitzung. Da versuchen alle zu kommen. Dort wird dann geschaut, was wurde bis jetzt verkauft. Da wird alles angesprochen, was anliegt und manchmal gibt es auch große Diskussionen. Jeder hat ein Mitspracherecht.

Sie engagieren sich auch bei dem Projekt der Haustierhilfe ? 

Ja, am 10. Dezember 2012 fand die erste Futterausgabe statt. Das Projekt konnte ich auch wieder mitgestalten. Das Team war deutlich kleiner und es waren weniger Ehrenamtliche dabei. Dafür waren hier von Anfang an mehr psychisch kranke Klienten mit eingebunden.

Welche Erfahrungen haben Sie im Rahmen der beiden Projekte gesammelt?

Ich habe in der Zusammenarbeit mit psychisch kranken Menschen nur positive Erfahrungen gesammelt. Das war einfach selbstverständlich. Da gab es keine Vorurteile. 

Ich habe ganz viel für mich hier gelernt. Gerade im Umgang mit psychisch Kranken hatte ich keine Erfahrung. Ich bin hier reingerutscht und habe gemerkt: das kann ich. Ich kann darauf eingehen und mit ihnen umgehen und mich auch abgrenzen. Ich kann inzwischen sagen, komm, wir machen was zusammen oder lass mich mal kurz in Ruhe.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Ich wünsche mir, dass der Buchladen weiter angenommen wird und gut läuft. Das wir bekannter werden und hier zu einer Selbstverständlichkeit werden.

Bei der Haustierhilfe werden wir wohl mit wenigen Kunden anfangen. Ich hoffe, dass die Hilfe auch angenommen wird.

Mich macht meine Arbeit hier zufrieden. Man hat hier das Gefühl, man bringt sich wirklich ein in das Projekt. Man sitzt nicht nur die Zeit ab, sondern man fühlt sich verantwortlich. Es ist toll und schön hier. Das Team soll so bleiben, wie es ist. Und ich wünsche mir, dass alles so anläuft und weiter läuft, wie wir es uns vorstellen.

Vielen Dank Frau Koester!